Hohe Ehrung: Bundesverdienstkreuz für ADV-Geschäftsführer
Der Artlenburger Deichverband (ADV) gratuliert seinem Geschäftsführer und Ehren-Deichvogt Norbert Thiemann zum Bundesverdienstkreuz, das ihm jetzt verliehen wurde. „Wenn man einen Namen oder eine Person mit dem Hochwasserschutz an der Elbe verbindet dann ist es Norbert Thiemann. Er arbeitet nicht beim Deichverband, er ist der Deichverband“, lobt Deichhauptmann und Verbandsvorsteher Hartmut Burmester die Leistung des Geehrten.
Der ADV ist einer der größten Deichverbände in Niedersachsen mit einem zu schützenden Gebiet von rund 33 000 Hektar. Mit einer Deichlänge von etwa 80 Kilometern ist er der einzige Verband in Niedersachsen, der Hochwasser- und Küstenschutz unter einen Hut bringen muss. Der ADV schützt nicht nur Menschenleben, sondern auch Werte in Höhe von 4,2 Milliarden Euro. Geführt wird der Deichverband ausschließlich im Ehrenamt. Die Unterhaltungsarbeiten an den Deichanlagen werden durch fünf fest angestellte und hochmotivierte Mitarbeiter erledigt. Im Verwaltungsbereich beschäftigt der Verband zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit, und seit Januar dieses Jahres verstärkt mit Ansgar Dettmer ein Wasserbauingenieur das Team. „Norbert Thiemann koordiniert und führt nebenberuflich, und damit praktisch im Ehrenamt, den Betrieb“, erläutert Hartmut Burmester.
Ein Berg von Aufgaben und jede Menge Verantwortung verbergen sich hinter der Tätigkeit des Geschäftsführers. Immerhin muss der Verband mit Mitteln in Höhe von 700 000 Euro im Jahr solide und seriös wirtschaften. „Norbert Thiemann ist gleichzeitig Personal-, Finanz-, Immobilien- und im Ernstfall bei Hochwasser Krisenmanager, darüber hinaus Netzwerker, Politiker und Stratege.“ Zudem ist er für die ihm anvertrauten Mitarbeiter immer da. „Bei Problemen bietet er Hilfe an. Er ist ein Chef mit Herz und Verstand, auf den sich seine Leute verlassen, weil sie wissen, dass er hinter ihnen und ihrer Arbeit steht.“
Der Hochwasserschutz an der Elbe ist eine Daueraufgabe, die nie aufhören wird. „Norbert Thiemann sorgt für Kontinuität, und somit dafür, dass kein Wissen verloren geht, sondern es vielmehr weitergetragen wird von Generation zu Generation“, sagt Hartmut Burmester. Das gelingt, weil der ADV-Geschäftsführer unter anderem den Schulterschluss mit Hilfsorganisationen wie etwa den Ortswehren sucht. Gemeinsame Übungen vertiefen Kontakt und Zusammenarbeit. Überdies ist er ein gefragter Referent, sowohl bei Ehrenamtlichen in Vereinen, Organisationen und kommunalpolitischen Gremien in der Region als auch überregional bei Berufspolitikern in der Landes- und Bundespolitik. Außerdem hat er die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit professionalisiert . So erhalten die rund 15 000 Verbandsmitglieder und die etwa 39 000 Einwohner im ADV-Einzugsgebiet ständig Einblick in die aktuellen Entwicklungen beim Hochwasserschutz an der Elbe. Das sorgt für Transparenz und Vertrauen in die Arbeit des Deichverbandes.
Die Menschen hinter den Deichen sind dank seines Einsatzes in guten Händen. „Gerade beim dramatischen Hochwasser 2013 als die Prognosen mehr als besorgniserregend waren, ist seine besonnene Art überall gefragt gewesen. Sein enormes Fachwissen, gepaart mit einem riesigen Erfahrungsschatz, hatte dazu beigetragen, dass die Bürger in der Region fachlich gut und ehrlich informiert wurden“, lobt der Verbandsvorsteher.
Seit den 1980er-Jahren bis heute wurden im gesamten Gebiet des ADV die Deiche neu gebaut beziehungsweise angepasst. Mehr als 60 Millionen Euro sind im Laufe der Jahre verbaut worden.
„Die Deichbaumaßnahmen an der Elbe haben in den Amtszeiten meiner Vorgänger Johann Freese und Otto Hübner begonnen. Den Lückenschluss im Deichbau vollzogen wir 2006 in Artlenburg. Zur Umsetzung all dieser Baumaßnahmen hat Norbert Thiemann einen sehr großen Anteil beigetragen. Auch mit viel Hartnäckigkeit“, sagt Hartmut Burmester.
„Leider sind wir mit dem Deichbau noch lange nicht am Ende. Wir müssen, wie es Norbert Thiemann immer wieder betont, dicke Bretter bohren, um unsere Forderung nach noch mehr Sicherheit an der Elbe durchsetzen zu können.“ Zurzeit diskutiert der ADV mit der Landespolitik über die Anpassung der neuen Berechnungsgrundlagen für Hochwasser, „damit wir gerüstet sind und uns möglichst schnell und effektiv an die veränderten Gegebenheiten im Hochwasser- und Küstenschutz anpassen zu können“.