Die nÀchsten 3,7 Kilometer  

Ein Jahr ist ins Land gegangen, seit der Artlenburger Deichverband (ADV) mit der Reparatur der vom Elbe-Hochwasser im Juni 2013 beschĂ€digten Deiche begonnen hat. In der Zwischenzeit sind 23 Kilometer Deich saniert worden. Die nĂ€chsten 3,7 Kilometer folgen jetzt zwischen Barförde und Hohnstorf-Sassendorf im Landkreis LĂŒneburg.

„Die Situation hat sich zusehends entspannt, weil die SchĂ€den behoben wurden“, sagt Burmester. Allerdings, das betont der Deichhauptmann, wird nur der Zustand von vor Juni 2013 wiederhergestellt. „Die Deiche sind aber nicht hoch genug, wenn, wie von Experten vorhergesagt, noch krĂ€ftigere Jahrhunderthochwasser als das von 2013 auflaufen.“ Die nötige Höhe der Deiche fĂŒr kĂŒnftige Herausforderungen an der Elbe ist nicht gegeben, so Burmester weiter. Und ADV-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Norbert Thiemann ergĂ€nzt: „Es werden zurzeit nur SchĂ€den beseitigt, eine Nacherhöhung der Deiche findet jedoch nicht statt.“ Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass Fehlhöhen an den Deichen wĂ€hrend der einzelnen Sanierungsschritte ausgeglichen werden, sodass der Artlenburger Deichverband an seinen Elbe-Deichen am Ende der Sanierung ein Freibord von einem Meter außerhalb und 1,20 Meter innerhalb der Orte als Reserve zur VerfĂŒgung hat. In der Wasserwirtschaft wird von einem Freibord an den Deichen gesprochen. Dieser definiert den Abstand von der Deichkrone zum Bemessungswasserstand, als Sicherheitszuschlag, der nicht ĂŒberströmt werden soll. Bei dem jetzt beginnenden aktuellen Bauabschnitt werden Fehlhöhen auf einer LĂ€nge von 2,2 Kilometern bereinigt. Bei der Sanierung zwischen Barförde und Hohnstorf-Sassendorf verbauen die Mitarbeiter der Firma Jeschke 3500 Kubikmeter Klei. Das entspricht rund 350 Ladungen, die Lkw aus Garlstorf, Radegast und Schwinde herantransportieren. Auf den Deichen beseitigen die Mitarbeiter Fahrspuren und Versackungen, die Einsatzfahrzeuge 2013 hinterlassen hatten. Zudem erneuern sie 2000 Quadratmeter Wege mit Beton. Noch im Herbst soll nach Abschluss der Arbeiten neues Gras auf den Deichen angesĂ€t werden. UngefĂ€hr zur gleichen Zeit soll dann der letzte Bauabschnitt beginnen, bei dem der Deich zwischen Hohnstorf und dem Sperrtor des Elbe-Seitenkanals in Artlenburg wieder in Schuss gebracht wird. „Nach der Sanierung werden wir schmalere Deichkronen haben. Das hat zur Folge, dass bei der Deichverteidigung Einsatzfahrzeuge oben auf ihnen nicht mehr rangieren können. Gleiches gilt zum Teil fĂŒr unsere Deichpflege-Maschinen. Der Arbeitsalltag wird komplizierter“, sagt GeschĂ€ftsfĂŒhrer Norbert Thiemann. Überdies können Elbe-Kommunen nicht mehr ĂŒberall die bei BĂŒrgern und AusflĂŒglern beliebten SitzbĂ€nke auf den Deichkronen aufstellen, weil fĂŒr die Sitzgelegenheiten aufgrund des geringeren Maßes kein Platz mehr vorhanden ist. „Die Gemeinden mĂŒssen Standorte ĂŒberdenken“, rĂ€t Deichhauptmann Hartmut Burmester.

WĂ€hrend der Bauarbeiten ist der Deichverteidigungsweg zwischen Barförde und Hohnstorf-Sassendorf fĂŒr Radfahrer gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Anwohner in Sassendorf mĂŒssen mit BaulĂ€rm und Staub rechnen. „Die Belastung ist vergleichbar mit denen von Erntearbeiten“, sagt Hartmut Burmester. 

Das Bild zum Text zeigt:

Baubesprechung auf dem Deich (v. l.): Deichhauptmann Hartmut Burmester mit Heiko Warnecke und Michael SprÀtz (beide vom NLWKN). 

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